Nutzfahrzeugindustrie und Transportwirtschaft blicken in die Zukunft
01 Dezember, 2015
Vertreter der Nutzfahrzeugindustrie und der Transportwirtschaft haben in Berlin über Zukunftsthemen des Straßengüterverkehrs beraten.
Dazu kamen Vorstände der Nutzfahrzeugunternehmen im Verband der Automobilindustrie (VDA) mit den Präsidenten und Hauptgeschäftsführern des BGL (Bundesverband Güterkraftverkehr Entsorgung und Logistik), BWVL (Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik) und DSLV (Deutscher Speditions- und Logistikverband) zusammen.
Im Mittelpunkt der Diskussion standen unter anderem der Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland und Europa, die CO2-Reduzierung im Straßengüterverkehr, der Einsatz von Lang-Lkw, die Weiterentwicklung der Lkw-Maut sowie die Infrastrukturpolitik in Deutschland. Die Verbände vertreten gemeinsam die Forderung an die Politik, dass die digitale Infrastruktur in Deutschland rasch und nachhaltig ausgebaut werden muss. In der Digitalisierung und Vernetzung liegen gerade auch für den Straßengüterverkehr große Chancen, die es zu nutzen gelte.
VDA-Präsident Matthias Wissmann hob in einer Rede die Anstrengungen der Unternehmen für mehr Effizienz und Umweltfreundlichkeit im Straßengüterverkehr. Zur Diskussion über die Dieseltechnologie und ihre Bedeutung für schwere Nutzfahrzeuge sagte Wissmann, dass der moderne Diesel gute Abgaswerte habet. Dr. Wolfgang Bernhard, Daimler-Vorstand und Vorsitzender des VDA-Vorstandskreises Nutzfahrzeuge, ging auf die Möglichkeiten zur weiteren CO2-Reduzierung im Straßengüterverkehr ein. Der Verbrauch pro Tonnenkilometer sei seit 1965 um rund 60 Prozent gesunken. Wenn man den Verbrauch im Straßengüterverkehr auch künftig weiter senken wolle, dürfe man nicht nur beim Motor ansetzen, sondern müsse alle Kräfte bündeln und auch Reifen, Auflieger und andere wichtige Komponenten einbeziehen.
BWVL-Präsident Jochen Quick betonte die zentrale Bedeutung einer leistungsfähigen und modernen Verkehrsinfrastruktur für Wachstum und Beschäftigung sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland. DSLV-Präsident Mathias Krage sah in den Lang-Lkw ein großes Zukunftspotential, das auch keine Bedrohung für die Schiene darstelle. Er sei vor allem für Volumengüter und konventionelles Stückgut geeignet, also für Güterarten ohne hohe Schienenaffinität. ampnet/dm