Der Ein-Liter-Lkw
11 Juli, 2011
Ist der Ein-Liter-Lkw bereits heute Realität?
Während des Nutzfahrzeugsymposiums in Berlin hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) seine Ziele zur CO2-Emmission unterstrichen. „Der CO2-effiziente Lkw wird auch in Zukunft den Löwenanteil der Gütertransporte in Deutschland schultern. Das bevorstehende Wachstum des Güterverkehrs kann – neben den anderen Verkehrsträgern – nur mit dem Nutzfahrzeug bewältigt werden“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des VDA.
Wissmann unterstrich: „Nutzfahrzeuge tragen über 70 Prozent der gesamten Güterverkehrsleistung und sind damit das Rückgrat unserer modernen Industriegesellschaft.“ Der VDA-Präsident wies darauf hin, dass Nutzfahrzeuge ihre CO2-Bilanz entscheidend verbessert haben und sie auch in Zukunft noch weiter deutlich verbessern werden. „Moderne Lkw sind wahre Spritsparkünstler. Ein 40-Tonner im Fernverkehr verbraucht heute im Durchschnitt nur noch rund 30 Liter auf 100 Kilometer.“ Pro Tonne Ladegewicht liege der Verbrauch damit bei nur einem Liter je 100 Kilometer. „Der Ein-Liter-Lkw ist also heute bereits Realität.“ Wissmann sagte weiter: „Diese Fortschritte bei der Kraftstoffreduzierung haben dazu geführt, dass der Lkw heute für zahlreiche Relationen und Transportarten bei den CO2-Emissionen mit den anderen Verkehrsträgern mindestens auf Augenhöhe ist, auf kurzen und mittleren Strecken hat er die Nase vorn.“ Auch die klassischen Schadstoffe, wie Partikel oder Kohlenwasserstoffe, seien drastisch verringert worden, so der VDA-Präsident. Mit der Einführung von Euro-VI-Motoren bei Nutzfahrzeugen werde eine weitere Reduktion um bis zu 97 Prozent gegenüber 1990 erzielt.
Um das starke Verkehrswachstum der kommenden Jahre zu bewältigen, müssten alle Verkehrsträger ihre Leistungsfähigkeit deutlich erhöhen. Wissmann warb dafür, dass „Nutzfahrzeuge, Bahn, Binnenschifffahrt sowie Luft- und Seeverkehr sich frei von jeder Ideologie ergänzen können“. Das Prinzip einer modernen Verkehrspolitik laute „intelligent kombinieren statt gegeneinander ausspielen“. Es sei zu begrüßen, dass sich die Bundesregierung dieses Ziel mit dem Aktionsplan Güterverkehr und Logistik auf die Fahnen geschrieben habe. Dagegen verfolge die Europäische Kommission eine Strategie der Verlagerung von Verkehr.
Der richtige Ansatz sei dagegen eine „kluge politische Regulierung“, die neue Möglichkeiten für ökologische Innovationen schaffe. So könne man mit einer sinnvollen Anpassung von Maßen und Gewichten die Kapazität des Straßengüterverkehrs mit vergleichsweise einfachen Mitteln erhöhen. „Wenn für das gleiche Transportvolumen statt drei herkömmlicher Lkw künftig nur noch zwei Lang-Lkw benötigt werden, sind bis zu 30 Prozent Kraftstoffersparnis möglich. Der Lang-Lkw ist deswegen ein echter Ökolaster“, sagte Wissmann. (ampnet/nic)