Gescheiterte Übernahmeverhandlungen der Spedition RiCö

16 Mai, 2008

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Ex-Manager Die insolvente Spedition RiCö aus Osterode am Harz steht vor dem endgültigen Aus.

Verhandlungen mit Übernahme-Interessenten seien gescheitert. Mit Ausnahme eines einzelnen rentablen Großkundenauftrages wird die Fahr- und Geschäftstätigkeit eingestellt. Von den zuletzt 340 Mitarbeitern in Osterode und Schopsdorf (Sachsen-Anhalt) hätten 270 bereits die Kündigung erhalten. 45 Mitarbeiter sollen den Großkundenauftrag erfüllen und 20 weitere an der Abwicklung des Unternehmens mitwirken, sagte die Sprecherin. Ursprünglich hatte RiCö in Deutschland 1000 eigene Mitarbeiter. 2000 weitere Mitarbeiter waren bei einer ebenfalls insolventen polnischen Tochter beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Wochen gegen die früheren Geschäftsführer unter anderem wegen Betruges, Untreue und Insolvenzverschleppung. Sie sollen einen Schaden in Höhe von rund 300 Millionen Euro verursacht haben. Die RiCö-Gruppe, die für namhafte Unternehmen als Spediteur agierte, hatte nach früheren Angaben insgesamt rund 2.000 Lastwagen und Zugmaschinen im Einsatz. Ein Großteil davon habe in Wahrheit wohl gar nicht existiert. Dazu habe die Spedition mit 48 verschiedenen Leasinggesellschaften zusammengearbeitet. Von den angeblich vorhandenen 5000 bis 7000 Fahrzeugen hätten nur etwa 3100 sichergestellt werden können. Die ehemaligen Geschäftsführer sollen im großen Stil nicht existierende Fahrzeuge an Leasingfirmen verkauft und Millionen dafür kassiert haben. Anschließend mieteten sie die gar nicht existierenden Lkw gegen vergleichsweise niedrige Leasingraten zurück. Das Geld sollen sie auf eigene Konten transferiert haben. RiCö hatte Anfang März Insolvenzantrag gestellt. Zur Begründung hatte es geheißen, die Banken wollten kein weiteres Geld mehr geben. RiCö soll versucht haben, sich mit Dumpingpreisen zu behaupten. Die Spedition hatte bis zuletzt namhafte Kunden.


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