Klassifizierung von Gefahrgütern
a) Bei chemischen Stoffen oder Produkten, die in immer gleichen Zusammensetzungen transportiert werden, kann man die entsprechende Klassifizierung der Tabelle A des Verzeichnisses der gefährlichen Güter im Kapitel 3.2 des ADR entnehmen.
Beispiel:UN-Nummer | Bezeichnung | Klasse | VG* | TC** |
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UN 1066 | STICKSTOFF VERDICHTET | 2.2 | (E) | |
UN 1203 | BENZIN | 3 | II | (D/E) |
UN 1230 | METHANOL | 3 (6.1) | II | (D/E) |
** Tunnelbeschränkungscode
b) Stoffe und Produkte, die unter einer technischen Bezeichnung befördert werden, können aufgrund unterschiedlicher Flammpunkte, des Grades der Giftigkeit oder des Verätzungspotenzials unter der gleichen UN-Nummer mehre Klassifizierungsmöglichkeiten aufweisen.
Beispiel:UN-Nummer | Bezeichnung | Klasse | VG* | TC** |
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UN 1263 | FARBE oder FARBZUBEHÖRSTOFFE | 3 | I | (D/E) |
UN 1263 | FARBE oder FARBZUBEHÖRSTOFFE | 3 | II | (D/E) |
UN 1263 | FARBE oder FARBZUBEHÖRSTOFFE | 3 | III | (D/E) |
** Tunnelbeschränkungscode
Hierbei bedeuten I, II und III die jeweilige Verpackungsgruppe und den dazugehörigen Gefahrdungsgrad:
Verpackungsgruppe I | sehr gefährlich |
Verpackungsgruppe II | mittel gefährlich |
Verpackungsgruppe III | weniger gefährlich |
Die Unterschiede ergeben sich durch unterschiedliche Flammpunkte, Siedepunkte oder Dampfdrücke.
UN-Nummer | Bezeichnung | Klasse | Nebengefahr | TC |
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UN 1950 | DRUCKGASPACKUNGEN | 2.1 | (D) | |
UN 1950 | DRUCKGASPACKUNGEN | 2.2 | (6.1) | (D) |
UN 1950 | DRUCKGASPACKUNGEN | 2.2 | (8) | (E) |
Hier sind die unterschiedlichen Eigenschaften des Treibgases für die Klassifizierungsvarianten verantwortlich:
2.1 | entzündbares Gas |
2.2 (6.1) | giftiges Gas |
2.2 (8) | ätzendes Gas |
c) Für Gemische und Lösungen mit den unterschiedlichsten Inhaltsstoffen muss in Abhängigkeit der jeweiligen Anteile der Stoffe die genaue Klassifizierung bestimmt werden. In der Regel erfolgt hierbei die Klassifizierung durch die Fachabteilung des Herstellers oder einem beauftragten Chemielabor. Im sogenannten EU-Sicherheitsdatenblatt werden die Zusammensetzung, Gefährdungen sowie die Lager- bzw. Transportvorschriften zusammengefasst. Dieses EU-Sicherheitsdatenblatt ist vom Hersteller an die Zwischenhändler und Endkunden weiterzugeben.
Bei Sammeleintragungen (N.A.G. - Positionen) ist der chemisch - technische Namen des Gefahrenauslösers anzugeben, wobei N.A.G. für "nicht anderweitig genannt" steht.
Beispiel:UN 1993 | ENTZÜNDBARER FLÜSSIGER STOFF | N.A.G. enthält ISOPROPYLALKOHOL | 3 | I | (D/E) |
Grundsätzliche Reihenfolge der Klassifizierungsangaben:
UN-Nummer / Stoffbezeichnung / Nr. des Gefahrzettels / (evtl. Nr. des Gefahrzettels der Nebengefahr) / Verpackungsgruppe / Tunnelbeschränkungscode.